Raunächte-Overkill

In den vergangenen Jahren entstand um die Raunächte so ein riesiger Hype und manchmal wird es mir tatsächlich zu viel, was alles zu den Raunächten angeboten wird. Es geht für mich komplett weg von dem, worum es im Ursprung ging. Und ich spüre auch, dass es nochmals etwas ganz anderes war, als das, wie sich uns die Raunächte nun im bäuerlich-katholischen Kontext zeigen. Hier finden wir viel Aberglauben gepaart mit christlicher Angstmacherei. Das fühlt sich für mich und mein Leben nicht stimmig an. (Wenn DU Freude daran hast, dann mach es so, wie es sich für DICH stimmig anfühlt. Es darf ganz individuell und verschieden sein. Und es darf auch jedes Jahr anders sein!)

Mein Zugang ist ein ganz anderer.

Ich mag nicht diskutieren darüber, ob man Raunächte mit oder ohne „h“ schreibt, ob es 12 oder 13 Jul-Nächte sind, wann die Raunächte beginnen, wie man sie zählt und welche Themen die Tage haben (die dann mit jedem Monat des Neuen Jahres in Verbindung stehen).

Das mag ein schönes Konzept sein. Eines, das für einen modernen, westlichen Menschen stimmig klingt und sich gut verkaufen lässt. Mir persönlich ist diese Herangehensweise zu verkopft und zu anstrengend. Für mich geht es in diesen Tagen und Nächten um das „Nicht-Tun“, das Sein, das Fühlen. Das Empfangen. Darum, mich der Erfahrung hinzugeben und mich zu öffnen.

Wenn du diese Zeilen liest, werde ich schon im Dschungel des Amazonas sein. Ich gehe alleine in eine Hütte, begleitet von Pflanzendevas (Meister- und Heilpflanzen, die ich einnehme) und einem Schamanen, der ab und zu vorbeikommt. Das Essen wird mir 3x täglich gebracht, ohne dass ich die Menschen sehe. Die meiste Zeit verbringe ich schweigend und meditierend. Ich habe nichts anderes dabei als ein paar Kleider, ein Notizheft und einen Stift. Sein, fühlen, empfangen, visionieren.