Raunacht, Teil 3

Bevor etwas Wirklichkeit werden kann, muss es gedacht worden sein. Das bedeutet, dass wir mit unserer Vorstellungskraft, unseren Gedanken unsere Realität kreieren. Das wussten schon unsere heil- und kräuterkundigen Ahnen und so sind sie in dieser Zeit, in der es nichts zu tun gab, mit Hilfe des Fliegenpilzes und anderer Zauberkräuter in „andere Welten gereist“, um Botschaften zu empfangen und das neue Jahr „herbei zu träumen“ – zum Wohle aller und zum Wohle des grossen Ganzen.

Für mich sind die Raunächte eine Einladung, mich so frei wie möglich zu machen und keinen spirituellen Konzepten oder Vorgaben zu folgen. Ansonsten bin ich nicht wirklich offen, um Botschaften zu empfangen.

In der sogenannte Traumzeit, können wir also in der Stille Visionen für die kommende Zeit empfangen. Eine Voraussetzung dafür ist, still und empfänglich zu werden. Gerade, wenn wir nicht mehr wissen, wie es weiter gehen soll, können wir uns jetzt in die Arme der mütterlichen Dunkelheit hinein sinken lassen, in das Nicht-Wissen, können beginnen zu lauschen und zu spüren. In dieser Hingabe, in unserem Sein kann sich so in uns der neue Weg beginnen zu entfalten. Genau so, wie in diesen dunklen Wintertagen unsichtbar das neue Jahr heran reift.

Sich der Stille hingeben.

Ins Herz sinken.

Mit dem Atem sein.

Den Körper spüren.

Erlauben, dass die Ecken und Kanten weich werden, schmelzen.

Sich in den gegenwärtigen Moment hinein weiten.

Sein.

Empfangen.