Wenn wir ehrlich sind: Hollywood verkauft uns nicht nur Unterhaltung. Hollywood verkauft uns Wirklichkeiten. Fertig produziert, emotional verpackt, tief in unsere Psyche eingespeist.
Der Name klingt harmlos, fast märchenhaft – Holly, die Stechpalme, Symbol für Vision, Schutz, Projektion. Die Zweige der Stechpalme wurden von Druiden verwendet, um ihre Zauberstäbe herzustellen. Sie stehen für Orakel, Magie und Zauber. Ob Zufall oder nicht: Hollywood ist längst das moderne Epizentrum unserer kollektiven Bilderwelt.
Und ja, das ist Magie. Die alltägliche Magie der Einflussnahme: Narrative, Emotion, Wiederholung, Dramaturgie.
Hollywood zeigt uns, wie wir auszusehen haben. Wie Liebe funktioniert. Wie Heldentum aussieht. Und manchmal zeigen sie uns die Zukunft. Es schreibt uns Drehbücher für unsere Identität – und wir merken es oft nicht einmal. Denn Bilder programmieren. Worte programmieren. Emotionen programmieren.
Genauso wie Nachrichten das tun. Auch dort sitzen Menschen vor Kameras, die Texte ablesen, die andere geschrieben, geprüft, geschnitten, gerahmt haben.
Das macht sie nicht per-se zu Bösewichten – und es macht uns klar: Wir hören keine objektive Welt. Wir hören eine inszenierte Auswahl. Ein Set von Perspektiven, die im Sekundentakt als Wahrheit verkauft werden.
Hollywood und Medien arbeiten mit denselben Werkzeugen: Wiederholung, Dramaturgie, Emotion, Vereinfachung. Das ist keine Verschwörung – das ist Mechanik. So funktionieren Massenpsychologie und Aufmerksamkeit.
Es ist ein gutes Übungsfeld, um zu Beobachten und sich nicht mitreissen zu lassen. Besonnen bleiben. Neutral. Wach.
Hör hin, wie etwas gesagt wird. Welche Worte gewählt werden. Welche Bilder. Welche Emotionen getriggert werden sollen. Denn Sprache ist nie neutral. Sie ist immer gerichtet. Immer geladen. Hat immer eine Wirkung. Wenn du nicht genau hinschaust, wenn du nicht bewusst und achtsam bist, wirst du manipuliert / programmiert, ohne zu merken, dass es passiert. Wenn du das Spiel erkennst, bist du frei.
«Wer die Sprache kontrolliert, kontrolliert das Denken.
Wer das Denken kontrolliert, kontrolliert das Fühlen.
Und wer das Fühlen kontrolliert, kontrolliert den Menschen.»
Lucia Schmidt
