Zwischen den Jahren

Unsere Vorfahren der matrifokal-jungsteinzeitlichen Kultur Europas lebten in dem Bewusstsein, eingebunden zu sein in ein grösseres Ganzes. Sie waren mit diesem zyklischen, magischen Geschehen vertraut und auf’s Innigste verbunden. Das, was im Kosmos und auf der Erde in der jeweiligen Phase erlebbar war, feierten und begleiteten sie mit ihrem rituellen Tun.
Sie richteten sich nach dem lunaren Kalender, dem Stand des Mondes. Erst im Jahr 45 v.u.Zr. führte Julius Caesar im Römischen Reich den ersten Solarkalender ein und löste damit den Lunarkalender ab. Der julianische Kalender wurde ab 1582 dann schrittweise vom gregorianischen Kalender abgelöst.
Durch den Wechsel vom Mond- auf die beiden Sonnenkalender entsteht eine Differenz von etwa 13 Tagen.
Die Tage „zwischen den Jahren“, die auch als Julnächte oder Raunächte bekannt sind, laden ein, still zu werden und das Neue zu empfangen. Es ist die Zeit des Träumens und Visionierens. Nicht als etwas Aktives, es ist vielmehr ein Geschehen-lassen.
Sich der Stille hingeben.
Ins Herz sinken.
Mit dem Atem sein.
Den Körper spüren.
Erlauben, dass die Ecken und Kanten weich werden, schmelzen.
Sich in den gegenwärtigen Moment hinein weiten.
Sein.
Empfangen.