Die Ideologisierung einer dualistischen, reduktionistischen Medizin und ihre Folgen
Mich bewegt gerade viel im Inneren. Etwas, das mich fassungslos und masslos traurig macht ist, dass wir scheinbar viele der wunderbaren und wertvollen Erkenntnisse der vergangenen 30, 40 Jahre aus der integrativen Medizin, der Psychoneuroimmunologie, der Gehirnforschung, der Traumaforschung, der Soziologie, den Körperpsychotherapien sowie vielen anderen Gebieten komplett vergessen haben bzw. sie jetzt, in Zeiten der Not, nicht zu Rate ziehen und nicht danach handeln.
Mir scheint, als ob wir im Zuge dieser Krise, ausgelöst durch ein Virus, um Jahrzehnte zurück gefallen sind in ein mechanistisches Welt- und Menschenbild. Was zählt sind nunmehr Zahlen. Dabei wird oft nur in eine Richtung geschaut: positiv Getestete und Tote. Nicht nur mir fehlt der Blick für’s Ganze. Für das Leid, das in der ganzen Gesellschaft kreiert wird. Fast weltweit.
Durch diese Schieflage haben wir begonnen, ein mechanistisches Medizinparadigma zu ideologisieren, in dem der Mensch wie eine Maschine behandelt und alles Lebendige (und deshalb nicht vorhersehbare) als Gefahr dargestellt wird. Und alles andere wird einfach ausgeblendet. Es ist höchste Zeit für eine ganzheitliche Sicht. Höchste Zeit, sich die Kollateralschäden anzuschauen, die die Massnahmen und die Informationspolitik eben auch mit sich bringen. Es zeichnet sich jetzt schon ein Elend ab, welches uns noch lange umtreiben wird.
Für Jugendliche und Kinder sind soziale Beziehungen essentiell für ihre Entfaltung. Aus der Verhaltenspsychologie und der Entwicklung von Kindern wissen wir, wie wichtig es für die Entwicklung des Gehirns ist, dass sie Mimik im Gesicht von Erwachsenen sehen können. Dadurch können sich Empathie und soziale Kompetenz erst ausbilden. Wenn Kinder nicht mit anderen spielen dürfen und sich nicht vielfältig bewegen können, bleiben sie in ihrer geistigen Entwicklung deutlich zurück. Zudem sind sie häufig konfrontiert mit einer Regelkonformität der Erwachsenen, die ihnen suggeriert, dass sie, wenn sie die Regeln nicht einhalten, gefährlich für andere sind. Eine ungute, explosive Mischung.
Die Psychoneuroimmunologie beispielsweise, geht einen ganz anderen Weg, als die klassische Schulmedizin. Die PNI erforscht die Zusammenhänge zwischen Psyche, Nervensystem und Immunsystem und wie äussere Faktoren (sozial, kulturell etc.) bis in den Zellkern Veränderungen hervorrufen. Damit schafft sie neuartige Erkenntnisse, die mit einem mechanistischen Zugang zum Menschen nicht möglich sind. All dieses wertvolle Wissen kommt gerade überhaupt nicht zum Zug in diesem Geschehen, in dem wir uns gerade befinden. Und es wäre so wichtig!
Der Dualismus, die Trennung von Beseeltem und Geist, hat uns in die Industrialisierung, den Kapitalismus, der Schaffung einer 1. und 3. Welt und letztlich in die Zerstörung und Ausbeutung von Natur, Tieren und Menschen geführt.
Die klassische Schulmedizin ist von ihrem Aufbau und ihrer Struktur her dualistisch und reduktionistisch. Sie teilt den Menschen in Körper und Seele und kümmert sich grösstenteils ausschliesslich um den Körper. Die Seele wird meist aussen vor gelassen. Der Körper wird wie eine Maschine in einzelne Bestandteile und Bereiche geteilt, wofür dann jeweils Spezialisten verantwortlich sind. Da kennen sie sich dann supergut aus. Sind Experten. Was ihnen fehlt, ist jedoch der Blick für’s Ganze. Nicht nur den ganzen Körper mit seinen Wechselwirkungen sondern vor allem für den ganzen Menschen.
Ganz klar: die Schulmedizin macht einen total guten Job in der Akutmedizin! Da sind die technischen Fortschritte immens. Da ist sie total erfolgreich. Ich schätze das sehr. Doch bereits im Bereich der chronischen Erkrankungen ist die klassische Schulmedizin komplett hilflos. Auch fehlt die Ausrichtung in Bezug auf Prävention. Gerade hier sind die Integrative Ganzheitsmedizin sowie fernöstliche Heilweisen, wie Ayurveda oder die Medizin der Mitte (TCM), sowie u.a. die Anthroposophie, die Homöopathie stark.
Virologen, von Natur aus Reduktionisten, bekommen gerade eine Macht, die absolut ungesund ist. Was ihnen fehlt, was sie schlicht nicht gelernt haben, ist eine ganzheitliche, vernetzte Sichtweise. In Laboren werden am Computer Hochrechnungen angestellt und Denkmodelle erstellt mit dazu passenden apokalyptischen Voraussagen. Gespickt mit entsprechenden erkenntnistheoretischen Irrtümern, wie wir bereits erfahren konnten.
Noch nie wurde bisher das Brennglas so auf natürliche Vorgänge des Lebens gehalten, wie es jetzt der Fall ist und mit einer medialen Propaganda begleitet. Viren mutieren. Das war schon immer so. Je mehr wir eingreifen (z.B. mit Medikamenten, Impfungen), umso schneller mutieren sie. Dabei werden sie meist zwar ansteckender und gleichzeitig harmloser. Wenn wir wollen, können wir aus diesem Stoff ein nie endendes Horrorszenario stricken. Wollen wir das?
Die Natur ist immer stärker, als wir. Wir können uns noch so bemühen, sie zu kontrollieren. Kurzfristig mag das gehen. Langfristig sind wir die Verlierer. Das können manche jetzt schon sehen. Unser ganzes mechanistisch-patriarchale Gesundheitssystem kommt gerade total an seine Grenzen.
Wenn es nun um mögliche Wege im Umgang mit dem Virus geht und darum, was die Entscheidungen und Massnahmen für Konsequenzen für unsere Gesellschaft haben, und zwar kurz- und langfristig, braucht es m.E. Menschen aus verschiedenen Bereichen des Lebens im Beraterstab – aus der Gesundheitsökologie, der Soziologie, Psychologie, der Ganzheitsmedizin u.s.w. Und möglichst solche, die sich in keinem Interessenskonflikt befinden. Die also weder bezahlt werden für ihre Meinung noch Beteiligungen an Firmen haben, die von ihrer Meinung profitieren.
Wir wissen, was es braucht, um die Menschen zu stärken – innerlich wie äusserlich. Das Fachwissen ist da. Zeit, es auch umzusetzen. Im Kleinen, wie im Grossen.