Um dem, was um uns herum und mit uns geschieht zu begegnen, braucht es eine starke Verbindung nach innen. Es braucht gleichzeitig einen wachen, klaren Blick auf das, was in der Welt geschieht. Im Bewusstsein, dass wir selten das ganze Bild im Blick haben können.
Die Angst im Kollektiv, die Unruhe und die Aufregung darüber, was im Aussen geschieht hat die Tendenz, unsere Aufmerksamkeit zu binden. Unsere Achtsamkeit wird in alle möglichen Richtungen gezogen und führt immer weg von unserer inneren Stabilität. Das kann total „kirre“ machen.
Je mehr wir in unserer Praxis gegründet sind, je mehr es uns gelingt, uns in uns selbst Stabilität und Sicherheit zu geben, umso mehr können wir eine andere Sichtweise auf das, was geschieht etablieren.
Mir gelingt dieser weite Blick mit einer starken Verwurzelung im Herzen, wenn ich praktiziere. Wenn ich mich meditativ bewege und mich dem Atem zuwende (sprich: Yoga praktiziere) komme ich raus aus meinem Kopf und rein in meinen Körper. Dann kann ich einen Raum berühren, der frei ist von jeglichem Drama oder Angst. Ein Raum, der er mir ermöglicht innerlich ruhig und gelassen zu bleiben – ganz egal, was im Aussen geschieht.
Es fühlt sich dann an, als ob sich Schleier beginnen zu heben. Als ob der Fokus scharf gestellt würde. Ich erkenne, wie alles zusammenhängt. Es ist ein Wissen, jenseits der Worte. Diese Erfahrung, die sich mir durch meine Praxis offenbart, lässt mich wissen, wer ich bin, wofür ich stehe und was es zu tun oder lassen gilt.