Vor ein paar Tagen hörte ich jemandem beim Reden zu und hatte dabei die ganze Zeit das Gefühl, dass dieser Mensch nicht aus eigener Erfahrung spricht. Kennst du das? Alles was er sagte, schien angelesen zu sein, theoretisches Wissen. Das klingt vielleicht erstmal total gut. Es ist immerhin genau so, wie viele von uns in der Schule unsere Bildung erhalten haben: Lesen und Auswendiglernen. Dennoch fühlt es sich irgendwie „hohl“ an. Diese subhāṣita* habe ich dazu gefunden:
„Die Praxis sollte man nicht aufgeben.
Gewiss, denn die Praxis ist eine grossartige Kraft.
Ohne Praxis wird das Wissen zu Gift,
ebenso wie unverdaute Nahrung giftig ist.“
*Als subhāṣita wird ein literarisches Genre von Sanskrit-Gedichten bezeichnet. Sie besteht aus einer Botschaft, die entweder als Aphorismus, als Rat, als Tatsache, als Wahrheit, als Lektion oder als Rätsel daher kommt.