Samhain

Unsere Vorfahren kannten zwei Jahreshälften: das Sommerhalbjahr mit der Sommersonnenwende als längsten Tag und das Winterhalbjahr mit der Wintersonnenwende als längste Nacht. Mit Samhain kommt der Wendepunkt und mit ihm die Dunkelheit und Einladung zur Einkehr. Es ist so wichtig, diesen Aspekt auch mitzunehmen und nicht so zu tun, als gäbe es diese Energie nicht. Wir rennen meist noch schneller weiter – vor allem in den Festtagen im Dezember. Wenn es draussen dunkel wird, zünden wir viel künstliches Licht an. «Nichts-tun» ist in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen. Durch das Ausklammern dieses dunklen Pols, sind wir getrennt von der Natur und von uns selbst.

So wie die bunte Natur äusserlich stirbt und die Pflanzen sich in die Wurzeln zurückziehen, haben wir Menschen ebenfalls die Möglichkeit, es ihr gleich zu tun und uns mehr uns selbst zuzuwenden. Die Natur ist uns Spiegel und so sind auch wir eingeladen, uns wieder mehr nach innen zu wenden. Innenschau zu halten und uns für den kommenden Winter zu rüsten. Zurückblicken, dankbar sein für die Fülle des Sommers, für alles was wir erhalten haben.

Unsere Ahnen, also unsere lebenden oder verstorbenen Vorfahren, sind ein wichtiger Teil dieser Rückschau. Denn sie sind es, die uns zu der haben werden lassen, die wir jetzt sind.