Morgen ist Wintersonnenwende, die längste Nacht des Jahres. Unsere Ahnen feierten sie als Modraniht, die Mutternacht. In dieser Weihe-Nacht am 21.12., der tiefsten, dunkelsten Nacht wird das Licht aus dem dunklen Schoss von Mutter Erde wieder geboren. Früher wurde nicht das Lichtkind gefeiert, sondern die Dunkelheit und der Wendepunkt. Die Umkehr. Es ist das Julfest, an dem das Jahresrad, das Sonnenrad für 3 Tage stehen bleibt und dann die Richtung ändert – die Tage werden ab jetzt wieder länger. Jeden Tag etwa 2-3- Minuten.
In der vorchristlichen Zeit wird in dieser Jahreszeit also die Mutter, die gebärende weibliche Kraft verehrt, die neues Leben erschafft. Es gab diesen tiefen Respekt für das Weibliche, das Leben schenken kann. Uns Frauen wurde der Penisneid angedichtet, statt dessen gab es wohl immer schon den Neid der Männer auf die Kraft der Frauen, neues Leben zu schenken. Was aus diesem Neid heraus alles Schreckliche geschah, dafür reicht ein Blick zurück in unserer Geschichte. Und der spricht Bände….
Wir sind mitten in der dunklen Zeit. Die Energie richtet sich ganz nach innen. Es ist Zeit still zu werden, sich auszuruhen. Wenn es dunkel ist und wir nicht weit sehen können, ist es wichtig, eine tiefe innere Verbindung zu haben, in sich verwurzelt zu sein. Sich darin üben, in sich Geborgenheit zu erfahren und auf die innere Stimme, die Intuition zu hören.
Gerade, wenn wir nicht mehr wissen, wie es weiter gehen soll, können wir uns jetzt in die Arme der mütterlichen Dunkelheit hinein sinken lassen, in das Nicht-Wissen, können beginnen zu lauschen und zu spüren. In dieser Hingabe, in unserem Sein kann sich so in uns der neue Weg beginnen zu entfalten. Genau so, wie in diesen dunklen Wintertagen unsichtbar das neue Jahr heran reift.
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