Auf zwei Beinen stehen

Auf zwei Beinen stehen ist stabiler, als auf einem!

Die Zahlen steigen. Die Nerven liegen blank. Die Stimmung wird zunehmend aggressiver.
Was sich abzeichnet ist, dass die I. nicht der Gamechanger ist, so wie man es propagiert und sich erhofft hat. Der Fokus liegt jetzt auf der Aussage, dass es eben nicht genug sind, die sich haben bewirkstoffen lassen. Entsprechend gross ist der Druck.

Ein Blick z.B. nach Gibraltar könnte zeigen, dass es da auch nicht viel anders aussieht, was die Fallzahlen anbelangt – bei nahezu 100% Bewirkstofften.

Was sich gerade zeigt ist, was geschieht, wenn man medizinisch und gesundheitspolitisch alles auf eine einzige Karte setzt. Wenn man m.E. das falsche Regierungsnarrativ fortsetzt und erzählt, dass die Bewrikstoffung die einzige Möglichkeit ist, die Überbelastung der Krankenhäuser zu verhindern. Es ist nicht die einzige Lösung!

Es wurden Betten abgebaut in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mitten in einer Pandemie. Weil Pflegekräfte fehlen. Erinnert ihr euch noch, wie wir sie beklatscht haben am Anfang? Grundlegendes wurde nicht angegangen und verbessert. Mein Gefühl ist, dass wenn die Pflicht zur Bewirkstoffung im Gesundheitswesen kommt, viele ihren Beruf an den Nagel hängen werden, den sie mit Liebe und Engagement gemacht haben. Dann werden wir ein noch grösseres Problem haben. Auch da könnten wir beispielsweise von Italien lernen: dort bitten sie die ungei* Ärzte und Pfleger/innen wieder in den Dienst, weil es an medizinischem Personal fehlt. Daran sind dann nicht die Ungei* Schuld, sondern die Gesundheitspolitik der letzten Jahre.

Ich verstehe nicht, wie man weiterhin eine Strategie fahren kann, die ausschliesslich auf die Bewirkstoffung setzt und alles andere vom Tisch wischt. Eine Bewirkstoffung, von der man mittlerweile weiss, dass sie tendenziell vor schweren Verläufen schützt. Sie schützt nicht davor, dass ich andere anstecke, sie schützt nicht davor, dass ich selber infiziert werde. Es gibt I*durchbrüche. Die Wirkung lässt nach und hält nicht so lange, wie man es sich erhofft hat. Zu Beginn wurde ein 95% Schutz prognostiziert. Mittlerweile ist man bei 35% angekommen mit der Empfehlung, sich alle 6 Monate zu b**stern. Okay. Es geht mir nicht darum, die Menschen daran zu hindern, sich bewirkstoffen zu lassen. Das soll jeder/jede machen, wie er oder sie will.

Doch wir täten gut daran, andere Wege zu integrieren, um die Krankenhäuser zu entlasten. Vor schweren Verläufen schützt nicht nur die Bewirkstoffung, sondern auch eine frühzeitige Behandlung bei einer Erkrankung. Es gibt Länder, wo ergänzende Massnahmen im Einsatz sind. Und es gibt entsprechenden, kleine Studien die zeigen, dass das wirksam ist. Wieso tut sich da nichts? (rhetorische Frage!)

In meinen Augen wäre es hilfreich, wenn genau so häufig von diesen Möglichkeiten gesprochen und geschrieben würde, wie von der Bewirkstoffung. Es gibt Daten die vielversprechende Erfolge zeigen rein dadurch, dass die Erkrankten frühzeitig und adequat von Profis mit erprobten Mitteln behandelt wurden. Es wurde gezeigt, dass dadurch eine Reduktion von Hospitalisierungen und von Intensivpatienten die Folge war.

Einzig, man muss es wollen. Man muss es wollen, neben der I* einen zweiten Weg zu gehen: Bei einer Erkrankung frühzeitig mit erprobten und kostengünstigen Mitteln zu behandeln, so dass die Hospitalisierung reduziert werden kann. Darum geht es doch jetzt vornehmlich, oder?! Die Intensivbetten frei halten für Menschen mit anderen Erkrankungen und dass wichtige Operationen durchgeführt werden können. Es gibt Behandlungsempfehlungen, die sich in anderen Ländern als hocheffektiv herausgestellt haben. Da könnte man sich doch was abgucken?!

Es gibt vom Mai diesen Jahres einen guten Bericht von einem Mediziner von der Universität Zürich. Er schildert klar und sachlich, mit welchen Mitteln man C-Erkrankten helfen kann. Ich stelle den Link in den ersten Kommentar, sollte es jemand noch nicht gesehen haben oder sich dafür interessieren. Es ist ein wirklich wertvoller Beitrag. Er spricht auch davon, dass aus vielen Ländern verschiedene Interventionen bekannt sind, die erfolgreich waren. Doch bis heute wurde nicht in entsprechend grosse Feldstudien investiert, damit man verlässliche Daten hat. Damit stünde uns, neben der I*, eben auch eine zweite Schiene zur Verfügung. Es scheint kein Interesse da zu sein, kein Geld.

Es ist doch einfach absurd! Das ist so, als ob ich behaupten würde, auf einem Bein stünde man stabiler als auf zwei! Wir schöpfen nicht alle Möglichkeiten aus. Schade.

Statt dessen wird Homöopathie-, Naturmedizin- und Walldorfschulen-Bashing betrieben und Menschen, die damit Heilungserfolge hatten, abgewertet und ins Lächerliche gezogen.
Bei den steigenden Zahlen verstehe ich nicht, wie man so weltfremd sein kann, dass man eine zweite Chance, die sich bietet, auslässt (okay, stimmt nicht. Ich habe eine Ahnung…). Es gibt genug Berichte über den Erfolg in der Frühbehandlung mit bereits vorhandenen, günstigen Medikamenten, so dass keine Hospitalisierung nötig ist. Die I* ist eben ganz offenbar nicht das alleinige Heilmittel.

Ich halte nichts davon, Menschen als unsolidarisch zu beschimpfen, die es geschafft haben, während fast 2 Jahren gesund durch diese Pandemie zu kommen, die selbstverantwortlich mit sich und dem Umfeld umgehen. Ebenso finde ich die moralische Überhöhung bedenklich, wenn sich ein doppelt gei*ter, der mit einer Leberzirrhose auf der Intensivstation liegt (weil er jahrzehntelang Alkohol im Übermass getrunken hat), über einen Menschen stellt, der sich ein Leben lang um seine Gesundheit gekümmert hat und nicht gei* ist. Ich kann nachvollziehen, dass wir gerne einfache Antworten hätten und einfachheitshalber gerne alle in eine Schublade stecken würden. Doch so ist es eben nicht in der Realität.

„Es gibt einen Unterschied zwischen einem NEIN aus dem Ego heraus. Das aus Angst laut und wütend sein muss, damit es gehört wird. Und dann gibt es ein klares, bestimmtes, sanftes NEIN. Das aus der eigenen Wahrheit heraus spricht. Weder ein Gehört werden, noch eine Bestätigung braucht. Weil es so sicher und stark in sich selbst verankert ist, das es präsent bleibt.“ (Nives Gobo)
Und es gibt ebenso einen Unterschied zwischen einem JA, das aus dem Ego kommt und dem weichen JA, das aus der eigenen inneren Wahrheit heraus spricht.